In der Automobilindustrie spielen Qualität und Langlebigkeit der Fahrzeuglacke eine entscheidende Rolle. Um sicherzustellen, dass die Lackierungen von Fahrzeugen auch extremen Bedingungen standhalten, wurde die Druckwasserstrahl-Prüfung entwickelt. Diese innovative Methode hilft dabei, die Haftfestigkeit von Lackierungen und Beschichtungen auf Fahrzeugbauteilen, sowohl aus Kunststoff als auch Metall, präzise zu bewerten.
Die Druckwasserstrahl-Prüfung simuliert die Einflüsse, denen ein Fahrzeug bei der Reinigung mit einem Hochdruckreiniger ausgesetzt ist. Diese Methode wurde in erster Linie als Reaktion auf Reklamationen entwickelt, die nach der Reinigung mit Hochdruckreinigern auftraten. So lässt sich im Labormaßstab untersuchen, wie gut der Lack auf den Bauteilen haftet und wie widerstandsfähig er gegenüber mechanischen Einflüssen ist.
Bei der Druckwasserstrahl-Prüfung wird das zu testende Fahrzeugbauteil mit einem definierten Ritz in der Lackierung fixiert. Anschließend wird es unter eine Wasserdüse gesetzt, die das Bauteil mit einem klar definierten Wasserdruck bestrahlt. Die genauen Prüfparameter wie Wasserdruck, Düsen-Typ, Wassertemperatur, Auftreffwinkel und Prüfzeit variieren je nach den Vorgaben des jeweiligen Automobilherstellers. Dadurch können verschiedene reale Bedingungen simuliert werden, unter denen das Fahrzeug in der Praxis gereinigt werden könnte.
Nach der Prüfung wird das Bauteil sowohl visuell als auch messtechnisch begutachtet. Dabei wird untersucht, ob es zu einer oberflächlichen oder tiefgehenden Ablösung der Lackschicht gekommen ist. Besonders entscheidend ist, ob die Ablösung bis auf das Grundmaterial reicht oder ob nur Teile der obersten Schicht betroffen sind. Die genaue Fläche der abgelösten Lackschicht wird anschließend in Kennwerten festgehalten, sodass klare und objektive Ergebnisse vorliegen.
Um möglichst realistische Testergebnisse zu erhalten, wird das Bauteil häufig vor der eigentlichen Druckwasserstrahl-Prüfung einer Vorbehandlung unterzogen. Hierzu zählen beispielsweise Wärme- oder Klimalagerungen, bei denen das Bauteil extremen Temperaturen ausgesetzt wird. Auch Belichtungsprüfungen oder Freibewitterungsalterungen, die die Einflüsse von Sonnenlicht und Witterung simulieren, sowie mechanische Vorschädigungen, wie etwa durch Steinschlag, gehören zu den Vorbereitungsmaßnahmen.
Die Druckwasserstrahl-Prüfung ermöglicht es, die Widerstandsfähigkeit von Lackierungen auf Fahrzeugen unter realistischen Bedingungen zu testen und so die Qualitätssicherung auf ein neues Level zu heben. Mit ihrer Hilfe können Automobilhersteller gewährleisten, dass ihre Fahrzeuge auch bei starker Beanspruchung und unter extremen Reinigungsbedingungen keinen Schaden nehmen. So trägt diese Methode entscheidend dazu bei, die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit moderner Fahrzeuge sicherzustellen.
Die Druckwasserstrahl-Prüfung ist ein unverzichtbarer Baustein im Qualitätsmanagement der Automobilindustrie. Sie sorgt dafür, dass die Fahrzeuge, die täglich auf unseren Straßen unterwegs sind, nicht nur optisch ansprechend, sondern auch extrem widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen sind.
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