Fogging
Bestimmung des Foggingverhaltens von Werkstoffen der Kraftfahrzeug-Innenausstattung
FOGGING-PRÜFUNG IM
AUTOMOBIL-INNENRAUM
VOC-PRÜFUNGEN AN MATERIALIEN, ERSATZTEILEN UND KOMPONENTEN
Zum Schutz der Insassen von Fahrzeugen werden die im Innenraum eingesetzten Materialien bzw. Einzel- und Bauteile bis hin zu kompletten Baugruppen auf ihr Potential zur Freisetzung sog. „VOC“ untersucht. Als „VOC“ werden flüchtige organische Stoffe (volatile organic compounds) bezeichnet, die aus Werkstoffen in die umgebene Atmosphäre austreten können. Solche Werkstoffemissionen treten bei den meisten nicht-metallischen Werkstoffen auf und können das Wohlbefinden der Fahrzeuginsassen beeinträchtigen und mögliche gesundheitliche Risiken verursachen.
Die von Fahrzeugherstellern geforderten VOC-Prüfmethoden zielen darauf ab, die unter den Prüfbedingungen freigesetzten Stoffe zu identifizieren sowie deren Mengen festzustellen. Je nachdem, ob Werkstoffproben, Verbundmaterialien Einzelteile Bauteile oder komplette Baugruppen und Komponenten geprüft werden sollen, kommen völlig unterschiedliche Labormethoden zur Anwendung.
Das Emissionsverhalten von Werkstoffproben wird häufig mit sog. „direkten Methoden“ (z.B. VDA 277 und VDA 278) ermittelt, bei denen das Auftreten der Emissionen und deren Erfassung durch ein Messsystem direkt in einem Zuge erfolgt. Dem gegenüber stehen Prüfmethoden, bei denen das Erzeugen der VOC-Emissionen und deren Analyse zeitlich und räumlich entkoppelt erfolgen. Bei solchen indirekten Methoden (z.B. ISO 12219-1, ISO 12219-2, ISO 12219-3, ISO 12219-4, …) werden Sammelmedien eingesetzt, mit deren Hilfe die VOC-Emissionen eingefangen und zu einem späteren Zeitpunkt analysiert werden können.
Insbesondere die Durchführung von Emissionsprüfungen erfordert die Einhaltung spezifischer Anforderungen an die Prüfumgebung, die eingesetzten Geräte sowie die qualifizierten Labormitarbeiter. VOC-Prüfungen werden daher in der Regel durch unabhängige akkreditierte Prüflabore durchgeführt.
VOC-
Prüfmethoden
- VDA 277 (zurückgezogen)
- VW PV 3341
- VDA 278
- ISO 12219-1
- ISO 12219-2
- ISO 12219-3
- ISO 12219-4
- u.v.m.
Fogging-Prüfmethoden
- DIN 75201-A (reflektrometrisch)
- DIN 75201-B (gravimetrisch)
- PV 3015 (Volkswagen)
- GMW 3235-A (General Motors Worldwide)
- PSA D45 1727
- u.v.m.
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- 01 Zweck von VOC-Prüfmethoden
- 02 Testmethoden
- 03 Testverfahren
Zweck von VOC-Prüfmethoden
- Identifizierung der aus Werkstoffen, Einzelteilen, Bauteilen oder Baugruppen freigesetzten flüchtigen organisch-chemischen Substanzen (VOC-Emissionen)
- Quantitative Bestimmung der freigesetzten Emissionen als Summenwert, sowie i.d.R. auch der Einzelstoffemissionen
- Aufzeigen von Gefährdungspotenzialen durch Substanzzuordnungen nach einschlägigen Stofflisten, wie EU-CLP, REACH o.ä.
Testmethoden
- statische Headspaceanalyse (VDA 277, VW PV 3341…)
- direkte Thermodesorption (VDA 278, ISO/FDIS 12219-11…)
- Beutelprüfung (ISO 12219-2, ISO 12219-9…)
- Mikrokammerprüfung (ISO 12219-3, TPJLR 52.104…)
- Bauteilkammerprüfung (ISO 12219-4, BMW GS 97014-3…)
- Gesamtfahrzeugprüfung (ISO 12219-1…)
Testverfahren
- Einwaage bzw. Beladung des Messystems mit definierten Probenkörpern
- Thermische Belastung der Probenkörper unter Standardisierten Laborbedingungen
- Sammeln auftretender Emissionen ggf. auf Desorptionsröhrchen mit Sammelmedien (indirekte Prüfmethoden)
- Chromatographische Auftrennung der Stoffgemische und anschließende Detektion im Messsystem
- Auswertung und Interpretation der Messung
- Abgleich/Gegenüberstellung der Messergebnisse mit den geltenden Ziel- und Grenzwerten
TYPISCHE MATERIALIEN, DIE GEPRÜFT WERDEN
Bei der Fogging-Prüfung im Automotive-Testing werden verschiedene Materialien untersucht, die im Fahrzeuginnenraum zum Einsatz kommen. Die wichtigsten Materialien, die dieser Prüfung unterzogen werden, sind:
Verschiedene Arten von Kunststoffen, für Armaturenbretter, Konsolen und andere Innenraumkomponenten
Insbesondere für Sitzbezüge und Lenkradbezüge
Stoffe, die für Sitzbezüge, Dachhimmel und andere Innenraumverkleidungen verwendet werden
Als Alternative zu echtem Leder für verschiedene Innenraumkomponenten
Gummiartige Materialien, die in verschiedenen Fahrzeugteilen Verwendung finden
Die zur Verbindung verschiedener Komponenten im Fahrzeuginnenraum eingesetzt werden
Verschiedene Oberflächenbesichtigungen für Innenraumteile
Insbesondere für Polsterungen und Isolierungen
Kombinationen verschiedener Materialien, die im Fahrzeuginnenraum eingesetzt werden
Neuere, umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen
WEITERE PRÜFUNGEN UND SERVICE
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Häufig gestellte Fragen zur Fogging-Prüfung
Für eine Fogging-Prüfung sind die benötigten Probenmengen abhängig von der Norm und dem verwendeten Prüfverfahren. Hier sind die allgemeinen Richtlinien:
1. Norm DIN 75201 (Typ A und Typ B)
-
Typ A (Glasplattenmethode):
Es wird typischerweise eine Probenmenge von 10 cm² benötigt. Die Probe wird auf einer beheizten Platte in einer verschlossenen Kammer platziert, und die freigesetzten flüchtigen Stoffe kondensieren auf einer darüber befindlichen Glasplatte. -
Typ B (Aluminiumfolienmethode):
Ähnlich wie bei Typ A wird eine Probenmenge von etwa 10 cm² verwendet. Die flüchtigen Stoffe kondensieren hier jedoch auf einer gekühlten Aluminiumfolie.
2. Norm ISO 6452 (internationale Norm)
- Probenmenge:
Auch hier wird typischerweise eine Probenmenge von etwa 10 cm² benötigt, um die Menge der flüchtigen Stoffe, die bei erhöhter Temperatur freigesetzt werden, zu bewerten.
3. Weitere spezifische Anforderungen
Je nach spezifischen Anforderungen des Kunden oder der OEM-Normen können die Probenmengen variieren. Es ist wichtig, die jeweiligen Normen oder Prüfanforderungen genau zu prüfen.
Methode A - Reflektometrische Methode:
- Prinzip: Diese Methode misst die Änderung des Reflexionsvermögens auf einer Glasplatte, auf der sich flüchtige Bestandteile aus der Materialprobe absetzen.
- Verfahren: Eine Materialprobe wird in einem Becherglas erhitzt, während eine darüberliegende Glasplatte auf 21°C gekühlt wird. Durch die Temperaturdifferenz kondensieren die flüchtigen Bestandteile auf der Glasplatte. Anschließend wird der Reflexionsindex der beschlagenen Glasplatte gemessen, um die Menge des kondensierten Materials zu bestimmen.
- Anwendungsbereich: Diese Methode eignet sich besonders gut für Materialien, bei denen eine genaue Bestimmung des optischen Nebeleffekts gewünscht ist.
Methode B - Gravimetrische Methode:
- Prinzip: Diese Methode misst das Gewicht der kondensierten flüchtigen Bestandteile auf einer Aluminiumfolie.
- Verfahren: Die Materialprobe wird in einem Becherglas erhitzt, während eine Aluminiumfolienscheibe auf 21°C gekühlt wird. Nach 16 Stunden wird die Menge des kondensierten Materials auf der Folie gewogen.
- Anwendungsbereich: Diese Methode ist ideal für eine genaue quantitative Bestimmung der Menge an kondensierten flüchtigen Bestandteilen.
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WeiterlesenHÄUFIG GESTELLTE FRAGEN ZU VOC-PRÜFUNGEN
Zu den gängigen Prüfnormen gehören VDA 278, ISO 16000-6 und ASTM D5116. Typische Methoden umfassen Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) zur Identifikation spezifischer VOCs sowie Summenmessungen zur Quantifizierung der Gesamt-VOC-Belastung. Die Auswahl der Methode hängt von den Anforderungen des Kunden oder der gesetzlichen Vorgaben ab.